eure Meinung zu: Freigabe von Kryo-Embryonen im Sinne von "Adoption"

Hallo ihr Lieben,

uns beschäftigt derzeit ein heikles Thema: Ich bin ja mit unserem zweiten Kind schwanger, wir haben aber noch ein paar Embryonen auf Eis liegen und es steht wieder mal die halbjährliche Rechnung für die Kryokosten an.... Nun ja, bis das Baby auf der Welt ist, wollen wir die Kryos erst mal noch vorsorglich lagern lassen, aber danach?

Es sind ja zumindest potentielle "Kinder", haben sie nicht auch ein Recht auf Leben? Sollen wir sie wirklich einfach wegwerfen lassen wie ein Stück Müll? Mein Mann tut sich ganz besonders schwer mit dem Gedanken, sie nutzlos verwerfen zu lassen. Wir einigten uns darauf, dass es uns beiden gut gehen würde, wenn wir die Embryonen quasi zur Adoption freigeben würden (gegen eine entsprechende Auslage der dafür nötigen Unkosten, Kryolagergebühr, Transfergebühr etc.), damit ein anderes Paar, wo vielleicht die Eizellqualität mies ist oder sonst was der Grund für die Kinderlosigkeit ist, vielleicht durch uns eine Chance auf ein eigenes Kind hat - auch wenn das genetisch gesehen dann unser Kind wäre. Aber die Chance auf ein Leben ist immer noch besser als der "Tod im Mülleimer"..... ein ausgetragenes Baby darf man zur Adoption freigeben, warum dann nicht auch tiefgekühlte Embryonen?

Mich interessieren eure Meinungen zu dem Thema...

Herzliche Grüße
Ulrike mit Rafael (8 Monate) und Krümel unterm #herzlich (21. SSW)

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Es gäbe sicherlich viele Eltern für die dadurch ein Traum in Erfüllung gehen würde.

Ich spreche mich also ganz klar dafür aus.

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Hallo,
Wusste gar nicht, dass das geht...wenn euer Kinderwunsch nach einem zweiten Kind abgeschlossen ist, finde ich das eine super Idee! Es gibt bestimmt Paare, die unendlich dankbar sind, sofern diese Möglichkeit besteht.
Herzliche Grüße

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...das ist es ja eben, man darf die eigenen Embryonen (zumindest in Deutschland) nur zum Eigengebrauch verwenden - soweit ich weiß...
was sehr schade ist! Aber wir sprechen die KiWu einfach mal drauf an

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Generell finde ich das natürlich super, ohne unseren Samenspender wären wir bisher ja noch nichtmal zu dem Versuch gekommen mit der Nachwuchsplanung..

Ich denke aber auch immer viel aus der Kindersicht.

Da wir ein Pflegekind in der Familie haben und einer meiner Freunde (aus dem Ausland) adoptiert ist, bekomme ich quasi hautnah diese ganze "wo komme ich eigentlich her"- Dramatik mit.

Manche Kinder fassen es gut auf, für manche ist es eine Qual. das sollte man auch bedenken.
Auch wenn es sicher eine große Rolle spielt, ob man ein "ungewolltes" zur Adoption freigegebenes Kind, durch das Sozialamt der Familie entzogenes oder eben ein "übriggebliebenes" (sorry, klingt jetzt was blöd) Kind eines anderen Paares ist, und durch die Eltern erwünschtes Kind ist...

Wo könntet ihr denn die Eizellen hin spenden?

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genau das waren auch meine Bedenken, was sagt das Kind dann später dazu.... aber: Eltern mit unerfüllten Kinderwunsch sind sicherlich die besten Eltern, die ein Pflegekind haben kann, denn wir sehen es ja an uns selbst ;-)

und auf die Frage: wo komme ich her? oder eben ganz unverblümt: "warum wolltet ihr mich nicht?" käme die Antwort: wir konnten es uns leider nicht leisten, noch mehr Kinder aufzuziehen, wollten dir aber dennoch eine Chance auf ein Leben geben oder wäre es dir lieber gewesen, wir hätten die töten lassen sollen?

Ich weiß nicht, ob es überhaupt geht mit einer Spende, aber ich wollte einfach mal die generelle Meinung dazu wissen.

LG Ulrike

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die besten eltern sicher ;)

aber manchmal bringt es doch ein paar (verhaltens-)probleme seitens des kindes mit sich.
da kann man supermutti sein, es hilft nicht.
muss nicht, aber kann.. wie bei dem pflegekind meiner schwester. wäre mein schwager nicht ausgebildeter heilerzieher und co., es wäre sehr schwer.

allerdings hat der arme junge auch nen anderen hintergrund. und teilweise auch noch kontakt zur leiblichen familie. das machts auch nicht leichter.

seitdem denke ich auf jeden fall kritischer über adoption und co. nach.

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Hallo#winke

Ich weiß nicht ob das so einfach ist.

Du solltest 100% dahinter stehen. Was ist wenn dich das Kind die leiblichen Eltern mal kennen lernen will und eines Tages vor deiner Tür steht? Könntest du damit leben das ein oder mehrere Kinder von euch woanders aufwachsen? Ich weiß nicht wie weit die anonyme Spende geht, vor ein paar Tagen gab es ein neues Gerichtsurteil darüber, da werden die Rechte der Kinder gestärkt die durch Samenspenden entstanden sind.

Ich könnte es ehrlich gesagt nicht auch wenn ich deinen Gedanken ganz toll finde.

Ich finde es ist ein sehr schweres Thema, lasst euch am besten beraten. Die Kinderwunschklinik weiß da bestimmt Rat.

Lg Marzena#winke

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ich tue mich auch ein wenig schwer mit dem Gedanken, aber wie ich pietzke schon geantwortet habe, ist dies die einzige Chance auf Leben für das potentielle Kind....
wir werden auf alle Fälle vor dem Auslaufen des Kryo-Vertrages mit der KiWu darüber reden.

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ich persönlich finde es eine gute idee. allerdings habe ich gedacht, dass eine eizellenspende in deutschland verboten ist!

wir mussten bereits aufgrund von krankheiten auf spendersperma zurückgreifen und es gibt bestimmt auch situationen andersherum, dass die frau keine kinder bekommen kann.

die problematik mit der herkunftserklärung muss jeder für sich im vorfeld selber klären.

lg und alles gute

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das ist sie auch - nur finden wir das ärgerlich, denn so sind wir gezwungen potentielles Leben töten zu lassen oder bis in die Ewigkeit im Eis lagern zu lassen und dafür regelmäßig zu zahlen

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liebe frully
ich könnte auch die Embryos nicht töten lassen..........ich hab schon auch darüber nachgedacht. hab mal gehört, dass man einen Transfer zum "nicht optimalen" Zeitpunkt machen könnte und damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass man schwanger wird sehr gering, aber man lässt sie nicht töten .............

ich persönlich könnte damit nicht leben, weder mit Vernichtung von Embryos noch mit dem Gedanken " es läuft auf der Welt irgendwo mein Kind" ..... auch wenn ich wüsste, dass es ganz ganz viel Liebe bekäme......

zu diesem Zeitpunkt sage ich, ich würde deshalb jeden Tag heulen......:-[

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Hallo, nun ein heikles Thema. Ich persönlich finde die Verwendung des Wortes "töten" in diesem Zusammenhang nicht angebracht. Wir reden hier von einer befruchteten Eizelle im Vorkernstadium (oder meintest du Blastos?). Ob aus dieser Eizelle jemals Leben würde steht in den Sternen und daher ist es für mich zu diesem Zeitpunkt noch kein Leben was man töten könnte.
Davon abgesehen finde ich den Gedanken der Spende gut auch wenn ich persönlich es nicht wollen würde. Denn wenn daraus ein Kind entstehen sollte dann wäre es das Kind meines Partners und mir und sollte nirgendwo anders aufwachsen als bei uns. Aus Sicht von Kinderwunschpaaren die ohne Eizellspende keine Chance hätten wäre es natürlich prima!

Schwierig, schwierig...

Barrik

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...es geht um Zellen im Vorkernstadium, aber eben auch um einen 6-Zeller und zwei frühe Blastos..... ich hab gerade eben beim Zubettbringen von meinem Sohn darüber nachgedacht und ich könnte auch nicht mit dem Gedanken leben, dass da irgendwo unser Kind aufwächst, ich würde mich ständig fragen, ob es ihm gut geht und eigentlich gehört "unser Fleisch und Blut" zu uns und nirgendwo sonst hin, da hast du ganz recht und ich sehe das wohl genauso. Aber gut, dass wir nun erstmal noch ein halbes Jahr Aufschub bekommen haben, denn erst dann - und das wäre nach der Geburt unseres zweiten Kindes - ist die nächste Entscheidung fällig. Wie ich es drehe und wende, mir fallen beide Entscheidungen nicht leicht - ich glaube eine Spende wäre nur dann möglich, wenn ich nicht wüsste, ob es geklappt hat, denn dann wüsste ich nicht, dass es ein weiteres Kind von "uns" gäbe.

verdammtes Dilemma! als wäre unser Schicksal hier in der Gruppe nicht schon so schwierig genug.....

aber danke für eure Meinungen! das hilft mir wirklich weiter, auch wenn es mich nur selbst tiefer zum Nachdenken anregt.

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wir standen vor der gleichen entscheidung. wir haben uns schon sehr lange damit auseinander gesetzt, weil wir noch 13 blastos fürs geschwisterchen auf eis hatten. schon während der ss mit unserer tochter musste ich immer wieder daran denken was wir wohl mit dem rest der babys machen wenn sich der wunsch nach dem geschwisterchern mal erfüllt habrn wird. unsere blastos wurden alle samt in perfekter qualität eingefroren. die chance, dass davon welche übrig bleiben nach abgeachlossener familienplanung war bei 13 blastos hoch.

jedenfalls sehen wir das wie ihr. es sind potenzielle babys. besonders bei blastos, die ja mehr oder wenier schon bereit für die einnistung sind, fände ich es besonders hart, sie einfach verwerfen zu lassen. ich sehe unsere tochter an und denk mir, was wäre wenn sie eines dieser embryonen wäre. was, wenn wir zuerst ein anderes baby bekommen hätte, dann würde dieses wundervolle mädchen nie die chance bekommen zu leben.

ich finde wir sind es ihnen schuldig. man sollte nicht immer nur an sich denken. wir wussten es würden sehr viele eizellen gewonnen und dass embryonen übrig bleiben... damit muss man rechnen. aber die babys können nix dafür, dass gerade sie nicht auserwählt wurden. sie sollten eine chance bekommen. so seh ich das. es ist sicherlich keine einfache entscheidung. man wird nie wissen ob es noch kinder von uns gibt da draußen. aber wenn, dann weiß ich zumindest, dass wir ihnen eine chance gegeben haben und sie ein paar glücklich machen konnten.

ende vom lied... wir haben eine wundervolle tochter und aktuell bin ich schwanger mit zwillingen. wir hatten nie 3 kinder geplant aber ich bin froh, dass ich zumindest noch mehreren die chance geben konnte zu uns zu kommen und dass wir noch zwei unserer babys bei uns haben werden.

im sommer kommen unsere beiden, hoffentlich gesund, zur welt und bis dahin befinden sich die anderen nkch auf eis. wenn die beiden da sind, werden wir die 5 verbliebenen blastos zur embryonenadoption frei geben. das ist alles was wir noch für sie tun können. wenn sie schon nicht bei uns sein können, sollen sie wenigstens die chance bekommen zu leben.

alles liebe wünsch ich euch

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Da ich schon zu weit in den Wechseljahren stecke und mein Mann und ich uns aber dennoch ein Kind wünschen, haben wir uns im Ausland der Eizellspende bedient. Vor kurzem hatten wir den Transfer zweier Achtzeller - ich kann den Test kaum abwarten! Heute haben wir uns genau über dieses Thema unterhalten: Was passiert mit "unseren" übrigen Zellklumpen, wenn wir jetzt wirklich schwanger sind?
Zum Glück waren wir uns mal wieder einig: Wäre doch super, wenn die auch von jemandem verwendet werden könnten, der vielleicht aufgrund von Geldmangel nicht die Möglichkeit zu einer solchen Behandlung hat. Es gibt auch so Leute, die aus medizinischen Gründen sowohl eine Eizell- wie auch eine Samenspende benötigen.
Aber wenn das nicht möglich sein sollte, habe ich überhaupt keine Schmerzen damit, diese Zellklümpchen entsorgen zu lassen. Denn immerhin passiert das sowieso auch auf "natürlichem" Wege ständig, dass befruchtete Eizellen abgehen.

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Danke für deinen Beitrag dazu, denn noch immer haben wir uns nicht entschieden, das Thema nur verdrängt....

Wie ist es bei dir ausgegangen? darf man dir zu einer SS gratulieren - ich wünsch es dir so!

Herzliche Grüße
Ulrike

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Hallo Ulrike,

danke fürs Daumendrücken, ja, es hat geklappt! Natürlich müssen wir nun erstmal die ersten drei Monate überstehen. Aber die Vorzeichen stehen dafür diesmal viel günstiger als bei unserer "natürlich" zustande gekommenen, verkorksten Schwangerschaft.
Und wenn das klappt, dann fragen wir in der Klinik an, ob es dort möglich ist, unsere zwei übrigen Eisbärchen quasi zur Adoption freizugeben.

Auch dir die besten Grüße
Bine

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