Pfadfinder - Erfahrungen

Könnt Ihr mir bitte Eure Erfahrungen mit den Pfadfindern berichten?
Ward Ihr selbst dort oder Eure Kinder?

Spielt das "christlich" im Namen eine große Rolle?
Wie sehr ist Elternarbeit gefragt?

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Hallo!

Ich selber war bei den Pfadfindern und meine Tochter nun auch.

Die Erfahrungen von mir damals und von meiner Tochter heute sind durchweg positiv.

Mein Mann belächelt das immer und vergleicht die Pfadfinder mit dem Fähnlein Fieselschweif aus Entenhausen :-p...das ist Blödsinn.

Sie machen echt coole Sachen, dem Alter entsprechend. Die Leiter sind junge Erwachsene, die sich sozial engagieren und selber eine tolle Zeit bei den Pfadfindern hatten. Ich finde sehr positiv, dass es einfach mal eine Aktivität ist, wo man nichts beweisen oder können muss. Das hat meine Tochter in der Schule und im Sportverein genug. Sie trifft sich einfach nur mit Freunden: manchmal hängen sie ab, lernen Beatboxen, spielen just for fun Baseball, gucken zusammen WM, basteln was, singen coole Lieder, sind kreativ, engagieren sich sozial etc. Toll. Manchmal kommt sie mit ihren fast 12 Jahren richtig zugematscht nach Hause, weil sie im Wald irgendwas gespielt haben und ich finde das klasse- und meine Tochter erst ;-).... zumindest bei uns in der Großstadt ist es doch heutzutage so, dass die Kinder so etwas kaum noch erleben, weil bei Nieselwetter Verabredungen nur innerhalb der Wohnung stattfinden.

Jetzt war sie auch mal mit einem Lager und fand es super klasse.

Das christliche ist da, wobei das eher die ethischen Grundwerte betrifft : Zusammenhalt, Freundschaft, Hilfsbereitschaft....aber das schließt sich nicht aus mit Spaß, Abenteuer und coolen Dingen. Ich weiß, dass im Hauptlager - also bei Reisen- vor dem Essen kurz gebetet wurde und am Sonntag ein kleiner aber jugendgerechter Gottesdienst stattfand. War aber völlig in Ordnung und wir haben auch einige Kinder in der Gruppe, die konfessionslos sind. Elternarbeit ist irgendwie gar nicht gefragt, was ich manchmal fast schade finde ...aber irgendwie auch wieder entspannt. Ich kann unsere Pfadfinder nur empfehlen #pro

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Danke für diese Antwort.

Meine Tochter hat die Pfadfinder in einem Programmheft für Feriencardaktionen entdeckt. Sie wusste schon was die so machen... wohl aus einer Checker Can-Sendung im KIKA oder so ;-) An dem Termin, wo das stattfindet, sind wir aber im Urlaub. Ich habe dann mal gegoogelt und zwei Pfadfindergruppen in unserer Stadt gefunden. Eine trifft sich mittwochs, das geht nicht. Die andere trifft sich freitags. Relativ spät, das stört mich ein wenig, aber nun ja. Außerdem hat meine Tochter an dem Tag noch Ballett, dazwischen wäre aber eine großzügige Pause.

Eigentlich möchte ich sie nicht so zuknallen mit Terminen, aber die Pfadfinder wären schon genau das Richtige für sie. Es würde ihr 100%ig gefallen. Die Gruppe hat sogar Kanus und Segelboote. Beides liebt meine Tochter. Dann ist die Gruppe altersgemischt von 6 bis 12. Das finde ich auch schön.

Meine Tochter hat hier keine Nachbarskinder und einige sehr komische Freunde in der Schule. Das klappen Verabredungen sehr selten und unzuverlässig. Das ist echt schade.

Sie wird in 4 Wochen 8, ist unternehmungslustig, selbstständig, möchte die Welt entdecken... Aber alleine oder immer nur mit Mama und Papa? Das ist doch keine coole Kindheit. Sie braucht Abenteuer und Kumpels. Draussen ist sie so gerne, sie war im Waldkindergarten. Von ihrem Klassenkameraden ist niemand gerne draussen und die Kinder aus den Sportvereinen werden immer von den Muttis bewacht. Meine braucht man aber nicht zu bewachen. Deswegen brauchen wir keinen "Verein", der ständig Elternarbeit verlangt. Ich bin einfach der Meinung, dass Kinder in diesem Alter zunehmend ihr eigenes Ding machen sollten.

Das einzige - riesen- Problem: Wir sind einfach nicht gläubig. Klappt nicht, ich habs versucht. Meine Tochter hat die ersten 2 Jahre am Religionsunterricht teilgenommen und möchte das in der 3. Klasse nicht mehr. Sie versteht nicht, was das sein soll... Gott. Und wofür... Das hat sie nicht von uns, wir waren immer neutral. D.h. wenn diese Pfadfinder ständig beten und von Gott reden, dann ist das der Todestoß. Dann geht sie da sicher nicht mehr hin. Schade eigentlich.

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So wie Du es beschreibst, wäre das genau das richtige für Deine Tochter. Ich kann Dir versichern, dass in den Gruppenstunden- zumindest bei uns- Religionsthemen oder Gespräche über Gott gar kein Thema sind :-D . Und bei mir vor 30 Jahren war das auch schon so. Es kann natürlich sein, dass mal eine Nikolausfeier oder eine Karnevalsfeier stattfindet oder dass das "Versprechen" innerhalb eines Gottesdienstes abgelegt wird, der dann aber auch sehr kindgerecht bzw. jugendgerecht aufbereitet ist und die Themen sind dann auch eher weltlich und modern. Aber das ist halt 2-3 x im Jahr und man muss nirgendwo verpflichtend teilnehmen.

Schick sie doch einfach mal zum Anschauen hin, bei uns war das relativ problemlos. Eine Freundin hat sie mitgenommen, sie hat sich das 2 Monate angeguckt und dann habe ich sie angemeldet. Wenn sie mal eine Gruppenstunde ausfallen lässt, ist das auch nicht tragisch, denn es ist ja meistens nichts Fortlaufendes an Programm.

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Hallo,meine Jungs sind bei den Royal Rangers. Dort ist das christliche auch Programm. Die Neuen werden z.B.im Gottesdienst gesegnet.Bei den Zeltlagern gibt es auch Gottesdienste und Lobpreis. ( Christliche Popmusik).
Ansonsten machen sie Feur, Bauen vieles,Lernen Knoten ,Spielen usw..
Gut finde ich das die Gruppen ab 12 auch mal geschlechtsgetrennte Unternehmungen machen. Elternarbeit ist nicht nötig. Es gibt aber auch noch die Cross Ranger und die VCP beide auch christliche Pfadfinder.Außerdem gib es auch noch die Deutsche Waldjugend. Nicht christlich aber auch nicht rechts.

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Die Gruppe, die ich rausgesucht habe, gehört zum VCP und ist eine von zwei Gruppen hier in der Gegend. Auf den Dörfern gibt es wohl noch welche, das wäre mir dann aber wieder zu weit. Ich möchte auch, dass meine Tochter ihre Gruppen irgendwann selbstständig mit dem Fahrrad erreichen kann. Das gehört für mich auch dazu.

Ich denke, wir werden das "christlich" in Kauf nehmen müssen. Mal sehen, wie sehr das dort Thema ist. Wenn es "too much" wird, dann geht sie eben nicht mehr hin, auch egal.

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Habe gerade nochmal geschaut: Die Deutsche Waldjugend gibt es in Niedersachsen gar nicht. Wir brauchen hier wohl keine Umweltschützer ;-)

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Hallöchen,

mit Erfahrung direkt mit den Pfadfindern kann ich zwar nicht dienen, aber ich war als Kind/Jugendliche etliche Jahre bei der Deutschen Freischar / Bund der Wandervögel und Pfadfinder. Ist quasi sehr ähnlich nur ohne irgendwelche "christlichen" Aspekte.

Schau mal hier:

http://www.freischar.de/der-bund/jungenschaft

Dort findest du auch die Möglichkeit anzufragen, ob es das auch in Eurer Nähe gibt.

Ich hatte jedenfalls eine tolle Zeit dort. Zeltlager, Fahrten (sogar bis nach Schweden), und diverse andere Aktionen. :-D

LG
Bunny